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Gravögl

Imma is irgendwos

Vor ein paar Jahren, nach einem Konzert in irgendeinem zentral-niederösterreichischem Club, vielleicht Melk, vielleicht Krems, vielleicht Sankt Pölten, kam ein schöner junger Mann zu mir. Er heiße Thomas Gravogl, sagte er und schenkte mir in ansonsten wortkarger Grandezza eine Schallplatte. Das Cover zeigte eine Krähenfeder, „Gravögl“ stand drauf, und der Titel: „In da Finstan“. Das Ganze war ein schöner Moment.
Als ich die Platte anderntags hörte, war ich begeistet, und mehr noch, nach dem zweiten oder dritten Hören dauerhaft ein bisschen zum Besseren verändert.
Der Dichter und Sänger Thomas Gravogl und seine Band, die Gravögl, stellte sich heraus, waren vier Zauberer aus dem bergigen Süden Niederösterreich, dort, wo sich Pielach- und Traisental durch sonnabgewandte Hügel immer höher in die waldigen Ostalpen schlängeln, in Richtung der Madonna von Mariazell und des mächtigen Ötschers. Wie diese wilde Gegend ausschaut, so klingen die Gravögl-Songs in ihrer weit zurückgelehnten Virtuosität. Es sind Outlaw(berg)balladen, Lieder, wie sie überall möglich sind, wenn auch überall nur ganz selten, und, yeah, halt auch in den Wäldern hinter Lilienfeld.
Seit unserer Begegnung in diesem Club, an dessen Ort ich mich nicht mehr erinnere, haben Thomas Gravogl und ich immer wieder darüber gesprochen, einmal miteinander „was zu machen“. Jetzt veröfffentlichen Charlie Bader und ich das zweite Album der Gravögl: Imma is irgendwos. Es ist eine Lieblingsband. Es ist eine Freude.

 

Ernst Molden

Wien, Winter 2023

CREDITS

Texte,Gesang,Gitarre,Mundharmonika:
Thomas Gravogl

Bass, Gesang:
Gerald Schaffhauser

E-Gitarre:
Richard Längauer

Schlagzeug, Harmonium:
Johannes Forstreiter

Aufgenommen und gemischt von Sam Gilly, House of Riddim Studio

Master: Martin Scheer

Artwork und Grafik: Linda Partaj / www.lindapartaj.at

Foto Inner Sleeve: Markus Marouschek

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